Explikativer Sokratischer Dialog

Was ist das?
+ Es wird die Bedeutungen von Begriffen und Sachverhalten ergründet
+ konkretes Nachfragen in mäeutische Methodik gibt Einblick in Denkmuster, die mit eigenen Definitionen von Konzepten einhergehen
+ Reflexion dieser Mustern und Schemata führt zu neuen Erkenntnissen gegenüber der eigenen Lebenswelt
Normativer Sokratische Dialog

Darf ich das?
+ Hilfe in Momenten ethisch-moralischer Deutungsschwierigkeiten von eigenen Prinzipien
+ es werden gemeinsam Werte und Maßstäbe identifiziert und gegeneinander aufgewogen
+ Ziel ist es eine Übereinstimmung von eigenen Zielen und deren Moralvorgaben zu erreichen, damit man Entscheidungen treffen und vor sich selbst rechtfertigen lernt
Funktionaler Sokratische Dialog

Soll ich das?
+ Hilfe im Kontext handlungsnotwendiger Konfliktmomente
+ es werden die Vor- und Nachteile einer Entscheidung im Kontext zu erörtern
+ konstruktives Abwägen von Handlungsmöglichkeiten stärkt das Selbstbewusstsein und damit die Resilienz
Psychotherapeutische Angebote, sowie Berater und Seelsorger nutzen die (neo-)sokratische Methode des "Sokratischen Dialogs" um ihrer Klientel wichtige Grundlagen für eine psychisch gesunde Lebensweise zu vermitteln.
Das zentrale Ziel der Methodik ist die Übernahme von Eigenverantwortung, den Mut zur Selbstbestimmung- und das Festlegen eigener Lebensinhalte, Lebensziele und moralischer Normen zu fördern. Grundsätzlich wird die sokratische Gesprächsführung dabei sowohl in den verschiedenen psychoanalytischen, tiefen- und individualpsychologischen Schulen, als auch bei den Gesprächs- und den Kognitiven (Verhaltens-)Therapien, im Sinne der jeweiligen therapeutischen Konzepte, sinnvoll integriert und angewendet. Indiziert ist der verhaltenstherapeutische sokratische Dialog häufig bei depressiven Störungen. Dort versteht man als sokratischen Dialog eine Gesprächstechnik, durch die eine kognitive Verzerrungen des Patienten hinterfragt und Widersprüche in seinem Denken aufgedeckt werden sollen.*
Diverse sozialpsychologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die sokratische Methode besonders deutliche, nachhaltige und veränderungsresistente kognitive Umstrukturierungen erzielt (siehe u.a. Linden & Hautzinger, 1993; Lückert & Lückert, 1994; Hoffmann, 1979; Rosen & Wyer, 1972; Janis & Feshbach, 1953, 1954).
Literatur zum Thema:
Sokratische Gesprächsführung in Therapie und Beratung: Eine Anleitung für Psychotherapeuten, Berater und Seelsorger (H.H. Stavemann)
- Das Sokratische Gespräch (D. Birnbacher, D. Krohn)
*Ich bin keine Psychotherapeutin und biete keine psychomedizinische Therapieleistung an. Um Ihnen im Falle einer psychischen Erkrankung eine angemessen fachliche Betreuung zukommen zu lassen, werden Personen, die sich mit psychomedizinischer Symptomatik bei mir melden, an die entsprechenden Hilfsstellen weitervermittelt und nur übergangsweise betreut. Ich stehe Ihnen auf Wunsch gern bei den ersten, organisatorischen Schritten hin zu einer fachlichen Betreuung zur Seite.